Heute Tipp #6 – innere Ruhe finden
Viele Menschen sind dauergestresst und unentspannt. Sie haben ihre innere Mitte verloren, leiden unter emotionaler Unausgeglichenheit und sind alles andere als gelassen.
Falls es dir auch so geht, bist du hier goldrichtig.
Denn in diesem Beitrag möchte ich dir 3 effektive Techniken zeigen, um mehr innere Ruhe zu erlangen, dein inneres Gleichgewicht zu finden und besser zu entspannen.
Lass uns aber zuerst eine sehr wichtige Frage klären: Was bedeutet innere Ruhe überhaupt?
Was innere Ruhe wirklich ist
Menschen, die mehr innere Ruhe finden möchten wird manchmal vorgeworfen, dass sie vor der Realität flüchten und dass sie ihre Probleme ignorieren wollen.
Und sicherlich trifft das auf manche zu.
Doch wahre innere Ruhe bedeutet keinesfalls, der Realität zu entfliehen oder vor Problemen wegzulaufen.
Innere Ruhe ist vielmehr ein emotional stabiler Zustand, in dem du dich ausgeglichen, energievoll und positiv fühlst.
Du bist dann:
Selbstsicher.
Klar und fokussiert.
Leistungsfähig.
Ausgeglichen.
Das ist wohltuend, da Dinge zu ändern und Ziele umzusetzen grundsätzliche Bedürfnisse des menschlichen Gehirns sind.
Gleichzeitig kannst du in diesem entspannen Zustand aber auch gut entspannen, nichts tun und alleine sein.
Das Ganze ist somit ein emotional stabiler und positiver Zustand, in dem du sowohl leistungsfähig bist als auch gut entspannen kannst. Innere Ruhe könnte man auch als innere Gelassenheit, inneres Gleichgewicht oder innere Frieden bezeichnen.
Wie entsteht Unruhe, Stress und Unausgeglichenheit?

Die kurze Antwort: Vor allem durch dein Denken.
Die westliche Welt ist eine verkopfte Gesellschaft. Ein Großteil unserer Zeit verbringen wir mit Denken (oder damit, bescheuerte Selfies auf Instagram zu posten).
Obwohl uns unser Verstand ermöglicht, komplizierte und komplexe Probleme zu lösen, entstehen durch ihn leider auch mindestens genauso viele neue Probleme.
Ein Großteil unserer Probleme und Ängste ist nicht real, sondern nur ein Produkt unseres Verstandes.
Oder anders gesagt: Es sind Hirnf*cks (aka mindf*ck) Du fragst dich gerade, was diese Hirnf*cks sind? Dachte ich mir.
Ich stelle dir gerne einige der Kollegen vor:
-
Dich mit anderen vergleichen
Sich zu vergleichen ist ein menschliches Bedürfnis.
Häufig vergleichen wir uns allerdings nicht auf eine Art, die uns gut dastehen lässt, sondern auf eine, bei der wir schlecht aussehen.
So vergleichen wir uns nicht mit denen, die weniger oder gar nichts haben, sondern mit denen, die mehr haben. Das Gras ist beim Nachbarn immer grüner. Und seine Frau schöner. Und sein Haus größer.
Viele Menschen machen ihr Selbstbild und ihr Wohlbefinden von der Meinung anderer abhängig. Das macht uns leider emotional unstabil, denn wir können nicht kontrollieren, wie andere auf uns reagieren.
Häufig ist es sogar so, dass es dir umso weniger gelingt, je mehr du von anderen gemocht und respektiert werden willst.
Ja, zu ignorieren, was andere denken, ist oft die beste Lösung.
-
Perfektionismus
Willst du, dass die Dinge perfekt sind? Dann hast du ein Problem.
Denn weder ein Mensch, noch das Leben, noch sonst irgendetwas ist perfekt.
Und je mehr du nach Perfektion strebst, desto unentspannter bist du. Denn du rennst einem unrealistischen Zustand hinterher, den du nie erreichen wirst.
-
Die Vergangenheit
Weißt du was?
Ich bin in meiner ersten Beziehung fremdgegangen.
Ich habe das Falsche studiert.
Ich hätte meinem Vater vor seinem Tod nochmal gerne gesagt, dass ich ihn liebe.
Doch daran kann ich nichts ändern. Ich bin nun mal fremdgegangen. Ich habe das Falsche studiert. Ich habe meinem Vater nicht mehr gesagt, dass ich ihn liebe.
Und das ist OK.
Es ist Vergangenheit. Das Leben geht weiter.
Egal, was du falsch gemacht hast oder was in der Vergangenheit schief gelaufen ist – du darfst loslassen.
-
Selbstbetrug
Das Streben nach einer positiven Selbstsicht zählt zu einem der stärksten menschlichen Bedürfnisse.3
Widerspricht etwas unserem persönlichen Selbstbild, so stellt das eine Bedrohung dar.
Das kann jedoch dazu führen, dass wir diese Bedrohung ausblenden oder die Fakten verzerren, um unser positives Selbstbild aufrecht zu erhalten.
Und das führt wiederum oft dazu, dass wie uns Problemen nicht stellen, sondern davor weglaufen.
Doch vermutlich ist dir auch schon mal aufgefallen, dass wegzulaufen dauerhaft keine Lösung ist.

1. Innere Ruhe finden: Der neutrale Beobachter
Eine der schnellsten und effektivsten Wege, deine Anspannung zu mildern, ist, die Position eines neutralen Beobachters einzunehmen. Fragst du dich gerade, was das genau ist? Gut.
Schließe bitte deine Augen für 30 Sekunden und versuche an nichts zu denken.
Ich warte …
Lass mich raten. Du Schlingel hast deine Augen gar nicht geschlossen.
Falls du es doch getan hast, konntest du wahrscheinlich nicht an nichts denken.
Irgendwelche Gedanken kamen hoch.
Vielleicht hast du gedacht, dass du das hier gar nicht lesen solltest, weil du Wichtigeres zu tun hast. Oder du hast überlegt, was du auf deinem Date heute Abend anziehen sollst. Oder du hast dir gedacht, dass ich cooles Zeug schreibe (danke!).
Diese Stimme in deinem Kopf ist dein unbewusstes Denken. Leider können wir das unbewusste Denken kaum kontrollieren. Gedanken und Emotionen sprudeln aus uns hervor, wie Wasser aus einem Springbrunnen.
Doch wer hat diese Gedanken gerade beobachtet? Aha!
Das bewusste Selbst
Das, was deine eigenen Gedanken und Gefühle beobachtet, nennt man in der Psychologie und im Buddhismus das „bewusste Selbst“. Und das kannst du kontrollieren.
Wann immer du willst, kannst du die Position des Beobachters deiner eigenen Gedanken und Gefühle einnehmen.
Gedanken und vor allem Emotionen werden umso stärker, je mehr Aufmerksamkeit sie bekommen. Deshalb funktioniert es auch nicht, an etwas nicht zu denken oder etwas nicht fühlen zu wollen.
In dem Moment, wo du zum neutralen Beobachter wirst, verlieren deine Gedanken und Gefühle allerdings einen Großteil ihrer Macht.
Wenn du dich das nächste Mal angespannt, gestresst oder gereizt fühlst, versuche nicht diese Gefühle zu unterdrücken. Nimm stattdessen die neutrale Beobachterposition ein.
Beobachte, was für Gedanken und Gefühle du hast und woher sie kommen.
Was ist die Ursache für deine innere Unruhe?
Wie fühlt es sich in deinem Körper an, wenn du keine innere Ruhe hast?
Welche Gedanken löst das Gefühl von innerer Unruhe in dir aus?
Versuche nicht zu werten, sondern nur zu beobachten. Du wirst sehen, es wird deine Stimmung und deine Einstellung verändern.

2. Innere Ruhe finden: Komme in deinen Körper
Wie vorher kurz erklärt, entstehen die meisten unserer Unruhen durch (falsches) Denken.
Der neutrale Beobachter wird dir helfen, weniger zu denken und dafür zu beobachten. Mit ein wenig Übung klappt das sehr gut.
Eine weitere gute Technik ist „in den Körper zu kommen“.
In den Körper zu kommen bedeutet nicht viel mehr, als den Verstand mal etwas ruhen zu lassen, weniger zu denken und dafür mehr zu fühlen.
Gerade wenn die Gedanken nicht zur Ruhe kommen ist es das Beste, sich auf den Körper zu konzentrieren.
Das klingt jetzt vielleicht etwas Shanti-Shanti, doch es bewirkt wunder.
Innere Unruhe bekämpfen: Eine simple Übung
Wenn du das nächste Mal angespannt, gestresst oder gereizt bist, probiere Folgendes:
Atme fünfmal tief in den Bauch, konzentriere dich nur auf deine Atmung und finde Ruhe während die Luft durch deinen Körper reist.
Fokussiere deine Aufmerksamkeit darauf, wie sich deine Füße auf dem Boden anfühlen. Spüre, wie sich der Boden anfühlt: Druck, Temperatur, Beschaffenheit. Im besten Fall tust du das ohne Schuhe. Es geht aber auch mit. Versuche Ruhe in diesem Moment zu finden.
Stehe auf, und bewege dich für drei Minuten. Konzentriere dich ganz auf deinen Körper. Wie fühlen sich deine Füße und Beine beim Laufen an? Und dein Rücken? Deine Brust? Dein Nacken? Konzentriere dich auf deine Körperempfindungen. Kehre in dein Inneres.
Ich weiß, diese drei Schritte klingen banal und nichtssagend. Doch ich fresse einen Besen, wenn dir diese drei Schritte nicht dabei helfen, weniger zu denken und mehr innere Ruhe zu finden.
Je entspannter nämlich dein Körper ist, desto entspannter ist in der Regel auch dein Geist. Genau deshalb sind auch Massagen oder Ähnliches so wohltuend und entspannend.
Wenn dein Körper zur Ruhe kommt, wirst du wahrscheinlich auch dein seelisches Gleichgewicht wiederfinden und innere Anspannung abbauen.
P.S. Auch Yoga kann dir dabei helfen. Denn auch hier kommst mehr in deinen Körper und denkst weniger.
*Bilder: Pexels & Pixabay

3. Innere Ruhe finden: Du musst gar nichts!
Weißt du, warum du oft unzufrieden, genervt, ängstlich, traurig oder sogar depressiv bist?
Weil du eine Menge „Muss“ in deinem Kopf hast.
Du liest richtig. Viel Anspannung, Stress und Unzufriedenheit entsteht durch absurde Anforderungen an dich selbst.
Du redest dir also immer wieder ein, eine Menge Dinge tun zu müssen:
- Ich muss erfolgreich sein und Karriere machen.
- Ich muss ein guter Mensch sein.
- Ich muss es meinen Eltern recht machen.
- Ich muss selbstsicher sein.
- Ich muss einen Partner finden.
- Ich muss außergewöhnlich sein.
- Ich muss Sport machen und abnehmen.
- Ich muss mich selbst lieben.
- Ich muss glücklich sein.
- Ich muss nett zu anderen sein.
All diese und viel weitere „Muss“ machen dir das Leben schwer.
Sie rauben dir jegliche Lebensfreude, führen zu viel Druck und lassen dich minderwertig fühlen.
Es sind häufig deine völlig übertriebenen Erwartungen an das Leben, an dich selbst und an andere Menschen, die dich ins Elend treiben.
Ich nenne das ganze gerne „mentale Masturbation“.
Vergiss nicht: Du musst gar nichts!
Die meisten Dinge, die du glaubst, tun zu müssen, sind selbstauferlegte Ketten. Denn in Wahrheit musst du gar nichts!
Keiner kann dich zu etwas zwingen. Klar, wenn du nicht zur Arbeit gehst, verlierst du deinen Job. Und wenn du deine Miete nicht zahlst, wirst du rausgeschmissen.
Aber deshalb heißt das noch lange nicht, dass du diese Sachen tun musst. Keiner zwingt dich dazu.
Versteh mich nicht falsch. Ich empfehle dir keinesfalls, nicht mehr zu Arbeit zu gehen, deine Miete nicht zu zahlen oder zum Beispiel nicht mehr für deine Kinder da zu sein.
Ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen, dass du in Wahrheit nichts musst und dass du immer eine Wahl hast.
Selbst, wenn dir jemand eine Pistole an den Kopf hält und dich zu etwas zwingen will, hast du noch immer eine Wahl.
Und das ist eine verdammt befreiende Erkenntnis.
Anbei findest du noch eine kleine Hypnose, die Dir hilft alte Dinge „loszulassen“
Alles Liebe,
Neueste Kommentare